Verletzte Personen so schnell und so schonend wie möglich aus einer gefährlichen Situation zu retten, muss jeder Helfer und jede Helferin können. Die Rettungsausstattung im THW ist hierfür sehr vielseitig und muss situativ richtig ausgewählt werden. Das war nur einer der Aspekte, die die Grundausbildungsgruppe des THW Ortsverband Brandenburg an der Havel in ihren zwei Diensten der vergangenen Woche lernten.
Am Donnerstag, den 19. September ging es zunächst um das Bewegen von Lasten. Wie kann man schwere Betonblöcke so einfach wie möglich anheben? Neben hydraulischem Heber und der Brechstange, verfügt das THW auch über Hebekissen. Diese müssen richtig positioniert werden und beim Anheben der Last, muss die Last auch gesichert werden. Hierbei ist zudem die entsprechende Schutzausrüstung zu beachten, denn die Kissen werden mit Luft aus der Druckluftflasche befüllt. Je nach Hersteller und System können hierbei im THW 8 bar bis 12 bar verwendet werden.
Am Samstag zuvor ging es erst in die Theorie: Welche Phasen der Rettung und Bergung gibt es eigentlich und wie geht man in einem Trümmerbereich möglichst effizient vor, um Personen schnell orten und retten zu können? Nach der Theorie wurden in der Praxis die verschiedenen Rettungsmittel erprobt. Als erstes ging es an den hydraulischen Rettungsgerätesatz oder kurz „Schere/Spreizer“. Mit einem Aggregat wird bei rund 700 bar hydraulisches Öl in die Geräte gepresst. Mit diesen kann dann entsprechend Material getrennt, auseinandergedrückt, zusammengequetscht oder gar gezogen werden. Die Grundausbildungsgruppe übte an einem alten Rohrstück das Zusammenquetschen und anschließende Abtrennen.
Im weiteren Dienstverlauf wurden alle Rettungsmittel wie Schleifkorbtrage, Bergetuch und Krankentrage besprochen und getestet. Eine besondere Aufgabe, welche die Helferanwärter in der Grundausbildungsprüfung gestellt bekommen könnten, ist die Sicherung einer Person auf der Krankentrage zum Transport über unwegsames Gelände. Im THW wird diese kurz auch als „Einbinden auf der Krankentrage“ bezeichnet. Hierbei wird eine Person auf der Krankentrage durch Arbeitsleinen so gesichert, dass sie auch beim Transport über Trümmer sicher auf der Trage liegt.
Nach einer kleinen Übung in den OV eigenen Räumlichkeiten, lernte die Gruppe auch eine Ausstattung zur Eigensicherung kennen. Die Persönliche Schutzausstattung gegen Absturz (PSAgA) muss bei Absturzgefahr ab einen Meter Höhe getragen werden. Mit einer entsprechenden Leinensicherung, können die Helferinnen und Helfer so auch bei Tätigkeiten in der Höhe gesichert werden. Das richtige Anlegen der PSAgA bildete den Abschluss des Samstagsdienstes.