Hochwasserbilanz am 17.6.

Brandenburger sammeln weit über 3000 Einsatzstunden

Mit dem heutigen Tag (17.6.) endet nach 13 Tagen der Hochwassereinsatz der Kameraden des Technischen Hilfswerkes Brandenburg an der Havel.

 

Bundesweit beteiligten sich 331 Ortsverbände mit fast 10.000 Einsatzkräften.

 

Bereits am frühen Morgen des 4. Juni fuhren die Helfer der Ersten Bergungsgruppe nach Dessau, um die Stadt vor den Fluten zu schützen. Genau 24 Stunden später machten sich auch die Räumer mit Radlader und Lichtmaschine auf den Weg nach Magdeburg. Als neuem  Ortsbeauftragten oblag es nun Dennis Bothe, den Erfolg des Einsatzes aus logistischer und organisatorischer Sicht zu leiten.

 

Die Helfer des Ortsverbandes (OV) wurden insgesamt in vier verschiedenen Ortschaften eingesetzt (Dessau, Wittenberg, Magdeburg und Fischbeck). Dabei sammelten die 25 am Einsatz teilnehmenden Helfer weit über 3000 Einsatzstunden.

 

Die Aufgaben bestanden hauptsächlich aus  Befüllen, Transport und Verbau unzähliger Sandsäcke. Dabei wurden von allen 7 Fahrzeugen knapp 3500 km verfahren. Dies entspricht im Groben einer Distanz von Brandenburg bis Teheran (Luftlinie). Nicht genug kann bei diesen Zahlen betont werden, dass dies alles im Ehrenamt geleistet wurde!

 

Leider müssen wir auch ein „Opfer“ verzeichnen. In der Nacht vom 9. auf den 10.6., wurde Belichtung am Deich bei Fischbeck angefordert. Eine Stunde, nachdem Generator, Lichtmastanhänger und Scheinwerfer zur optischen Unterstützung der Einsatzstelle aufgebaut waren, brach der Deich. Mehrere Scheinwerfer und Kabel sind den Fluten zum Opfer gefallen. Auf Helikopter-Aufnahmen der Bruchstelle ist unser Generator in blau deutlich zu erkennen. Ob er später noch zu gebrauchen ist, wird sich nach der Bergung in ein paar Wochen klären.

 

In Fischbeck waren die Brandenburger Helfer auch am Deichverschluss beteiligt. 7 Kameraden unterstützten die Befüllung der Bigbags, 2 Helfer transportierten diese zum Helikopterplatz und weitere drei Helfer transportierten die später zusätzlich angeforderten Container aus Magdeburg nach Fischbeck. Die 12 Brandenburger waren das ganze Wochenende mit diesem Hilfseinsatz beschäftigt und trugen maßgeblich zum Erfolg der Maßnahme bei.

 

Der gesamte Hochwassereinsatz unserer Kameraden erforderte ein hohes Maß an Fachwissen, welches die Helfer des THWs bereits während einer Grundausbildungsphase erwerben. Damit sind THW-ler im Ehrenamt so gut ausgebildet, dass sie beruflich, wie auch privat von der Mitgliedschaft profitieren können. Effektive und zielgerichtete Hilfe in Katastrophengebieten kann, das hat auch der Hochwassereinsatz gezeigt, durch eine technische Grundausbildung der Hilfeleistenden erheblich optimiert werden!

 

Mitglied werden kann jeder, der Spaß an Technik und Kameradschaft hat. Durch die Mitgliedschaft entstehen Helfern keinerlei Nachteile; dies ist im „Gesetz über das Technische Hilfswerk“ eindeutig festgeschrieben. Wir freuen uns über jeden, der sich zur technischen Hilfe ausbilden lassen möchte. Die Aufgabenfelder sind vielfältig, wie auch die Spezialisierungsmöglichkeiten innerhalb der Fachgruppen.

 

Unser Dank gilt ausdrücklich den Arbeitgebern der 25 Helfer. Ohne ihre Bereitschaft, unsere Kameraden bei ihrem ehrenamtlichen Engagement zu unterstützen, hätten mehrere Deiche in Dessau und Magdeburg kein so gutes Stehvermögen aufgewiesen. Auch wäre der Deichbruch in Fischbeck sicher nicht so glimpflich abgelaufen – wäre die Bruchstelle und das Nachgeben des Deiches nicht so schnell erkannt worden.

 

Bedanken möchten wir uns auch bei den Familien der Helfer, darunter zwei jungen Müttern, die die helfenden Hände ihrer Männer selbstlos für den Bau mehrerer Deiche freigegeben haben!


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